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Jeanette Wintersson: Frankissstein.

Der Titel lässt es vermuten: Frankissstein ist eine Hommage. Eine Hommage an Mary Shelley, die visionäre Autorin von Frankenstein oder Der moderne Prometheus. Und an ihre Ideen, an ihre Suche nach der Grenze zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz. Diese Suche steht im Zentrum des für den Booker Preis 2019 nominierten Buches und diese Suche ist es, die Winterson in die heutige Zeit übersetzt. Einerseits erzählt sie die Geschichte von Ry Shelley und Viktor Stein, die sich in einander verlieben. Viktor Stein ist ein charmanter Wissenschaftler und Experte für künstliche Intelligenz und Transhumanismus – doch als er den transgender Arzt Ry kennenlernt muss zunächst das ein oder andere binäre und heteronormative Denkmuster überwunden werden. Ry hingegen geht voller Witz und Klugheit durch die Welt und schreckt schließlich auch nicht davor zurück, Viktor mit Körperteilen für dessen Experimente zu versorgen.
Andererseits folgen wir Mary Shelley im Jahre 1816 in die schweizerischen Alpen, wo sie mit ihrem späteren Mann Percy Shelley, ihrer Stiefschwester Claire Clairmont, dem Arzt John William Polidori und Lord Byron den Sommer verbrachte. Die Idee für Frankenstein ist hier entstanden, vermutlich aus einem Wettbewerb zwischen den Anwesenden, wer die beste Schauergeschichte zu Papier bringt.

Wie sehr die Visionen dieses 200 Jahre alten Buches auch heutige Diskussionen um Körperpolitiken, künstliche Intelligenz und Machtverhältnisse bereichern können, zeigt Jeanette Winterson in Frankissstein auf ebenso kluge wie amüsante Art und Weise!

 

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