"Meine schweren Schuhe waren wie Ketten; meine Kleider waren mein Gefängnis. Also zog ich alles aus. Und ohne dass mich jemand sah, tanzte ich ganz allein nackt am Strand."
Isadora Duncan (1877-1927), Tanzpionierin, Rebellin und Freidenkerin: eine außergewöhnliche und unkonventionelle Frau, die ein Leben voller Turbulenzen führte. Bei dieser gerade veröffentlichten Biografie von Michaela Karl kommt man ins Staunen. 1877 geboren in Kalifornien als Tochter irischer Einwanderer, kehrte sie 1899 nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter, einer Musiklehrerin, und ihren Geschwistern zurück nach Europa, von wo aus sie ihre tänzerische Karriere dann durch die ganze Welt führte. Sie lebte ihre radikale Freiheit sowohl im Privaten als auch auf der Bühne. Ihr Tanz war für damalige Zeit skandalös. So wie ihr ausschweifender Lebensstil. Geheiratet hat sie nie. Sie wurde weltberühmt und kämpfte sich dabei gegen gesellschaftliche Zwänge und Widerstände durchs Leben bis zu ihrem tragischen Tod 1927 in Nizza.
Auguste Rodin sagte wohl einmal, man müsse Isadora einmal tanzen gesehen haben, dann könne man glücklich sterben. Wir können sie zwar nicht mehr auf der Bühne erleben, dafür aber diese sehr gut recherchierte und unterhaltsam zu lesende Biografie genießen!